beitet und manipuliert, dass es als Bau- anleitung für das Protein in Säugetierzel- len eingeschleust werden kann. Die so modifizierten Zellkulturen sind dann in der Lage das Protein unter standardisier- ten Bedingungen im Labor zu produzie- ren. Aus dem Überstand der Kulturen konnte Katja das biotechnologisch herge- stellte Protein isolieren und in mehreren Schritten aufreinigen, da die Reinheit für den spezifischen Test äusserst wichtig ist. Was sich einfach anhört, ist ein kom- plexer Prozess mit vielen Zwischenschrit- ten, bei denen unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen und es zu Problemen kommen kann. Katja ist es gelungen, das Protein in Zellkulturen zu produzieren und aufzureinigen – allerdings fehlten einige an das Protein gebundene Zucker- strukturen, die für den diagnostischen Nachweis unerlässlich sind. Trotz weiter- führender Experimente konnte Katja Am- mann dieses Problem nicht vollständig lösen. Wertvolle Screening-Methode «Allerdings ist aus Katjas Masterarbeit ein äusserst wertvolles «Nebenprodukt» her- vorgegangen, das wir nach wie vor regel- mässig einsetzen», bemerkt Dr. Christina Bauer, die Katja betreut hat. «Sie hat näm- lich eine Screening-Methode entwickelt, mit der wir schnell und einfach testen können, ob biotechnologisch hergestellte Proteine für den diagnostischen Nach- weis geeignet sind.» Bei diesem Test können Forschende ihre Proteine in kleinem Massstab von Zellen herstellen lassen, die Zellen auf- schliessen, mithilfe von Gel-Elektropho- rese trennen und dann direkt mit Patien- tenseren inkubieren, um deren Bindung an das Protein zu untersuchen. «Dieses schnelle Screening, das auf der Western Blot-Methode beruht, erspart uns eine Menge Arbeit, da wir keine grösseren Mengen des Proteins zum Nachweis be- nötigen und es auch nicht aufgereinigt werden muss», erklärt Christina Bauer. Richtige Wahl Für Katja Ammann war es eine sehr gute Wahl, die Masterarbeit in der Industrie anzustreben: «Ich bin sowohl vom Team bei BÜHLMANN Laboratories AG wie auch von Professor Dr. Daniel Ricklin vom De- partment Pharmazeutische Wissenschaf- ten an der Universität Basel bestens be- treut worden», erzählt sie. «Ich habe in dieser Zeit vor allem gelernt, dass ein Grossteil der Forschung darin besteht, Gründe dafür zu suchen, warum etwas Als „Nebenprodukt“ ihrer Arbeit hat Katja eine auf der Western Blot-Methode beruhende Screening-Methode entwickelt, mit der getestet werden kann, ob sich biotechnologisch hergestellte Protein für diagnostische Test eignen. nicht funktioniert. Aber auch wenn etwas nicht klappt, sind die gewonnenen Er- kenntnisse doch sehr wertvoll», fasst sie ihre Erfahrungen zusammen. Die Hoffnung, dass sich nach dem Master in Nanowissenschaften ein Ar- beitsplatz in der Industrie finden lässt, hat sich für Katja ebenfalls erfüllt. Als Re- search Associate bei LimmaTech Biologics AG (Schlieren) beschäftigt sie sich weiter- hin mit Protein Engineering – allerdings auf der Suche nach Impfstoffen gegen Antibiotika-resistente Bakterien. So verfolgt Katja weiterhin ihre Ziele angewandte Forschung zu betreiben, ei- gene Ideen dabei einzubringen, Spass zu haben und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu haben. Wir wünschen ihr dabei weiterhin alles Gute und gratulieren ganz herzlich zu der herausragenden Masterarbeit! Weitere Informationen: Video mit Katja Ammann BÜHLMANN Laboratories AG Molekulare Pharmazie Prof. Ricklin, Universität Basel «Katja im Labor gehabt zu haben war eine echte Bereicherung für uns. » Dr. Christina Bauer, Senior Scientist, BÜHLMANN Laboratories AG 5 SNI INSight Juni 2025

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