«So eine Unternehmensgrün- dung ist wirklich spannend. Jeder Tag ist anders und es ist einfach toll, wenn wir nach monatelanger Arbeit ein Pro- dukt anbieten können, das anderen bei der Lösung eines Problems hilft.» Dr. Christian Jünger über die ersten Monate als Mitbegründer von YQuantum diesen Kryostaten dann noch zahlreiche Hochfrequenzbauteile benötigt, die alle Platz brauchen. Um wirklich leistungsfä- hige Quantencomputer zu bauen, sind weit mehr Qubits notwendig als bei heu- tigen Ansätzen. Damit müssen auch mehr dieser Bauteile wie Filter und Verstärker in den Kryostaten integriert werden. Und genau da kommen wir ins Spiel, da wir kleinere, optimierte Bauteile anbieten, die alle skalierbar sind.» Bereits verfügbar Zwei Produkte hat YQuantum bereits auf dem Markt und liefert diese zurzeit an die ersten Kunden aus. Zum einen ist dies ein sogenannter DC-Block – ein kleines Gerät, das für eine saubere und kontrol- lierte Erdung sorgt und damit uner- wünschte elektrische Ströme eliminiert, die Messergebnisse verfälschen oder empfindliche Qubits stören können. Zum anderen bietet YQuantum ein Bias Tee an, mit dem beispielweise ein Bauteil mit Strom versorgt und gleichzeitig mit Hochfrequenzsignalen angesteuert wer- den kann, ohne dass sich die beiden Sig- nale stören. «Dieses Bauelement sorgt dafür, dass die Kommunikation zwischen zwei Qubits einen höheren Gütefaktor erreicht», beschreibt Christian Jünger. YQuantum hat sich diesen integrierten IR-Filter patentieren lassen. Der Filter entfernt effektiv und reproduzierbar das Rauschen und führt damit zu besseren Quantensignalen und ist gegenüber existierenden Systemen deutlich kleiner. «Auch damit können wir Quantencompu- ting verbessern. Allerdings müssen wir auch oft Aufklärungsarbeit leisten, da An- wendern manchmal gar nicht klar ist, dass ihre aktuellen Lösungen nicht opti- mal sind.» Partner im Nano-Argovia-Projekt Mit Beginn des Jahres ist YQuantum auch an einem Nano-Argovia-Projekt als Indus- triepartner beteiligt. Zusammen mit For- schenden der Universität Basel und des Paul Scherrer Instituts entwickelt das Team einen Verstärker, der die schwa- chen Signale aus einem Quantencompu- ter ohne zusätzliches Rauschen in klassi- sche elektrische Signale umwandelt und damit eine präzise und skalierbare Quan- tenkontrolle erlaubt. «Wir haben noch zahlreiche weitere Ideen, welche Bauteile wir optimieren und miniaturisieren können, um Quan- tencomputer schneller, stabiler und ska- lierbar zu machen», sagt Christian Jünger. Dabei sind die meisten Projekte zunächst für supraleitende Quantencomputer aus- gelegt, lassen sich allerdings in den meis- ten Fällen auch für andere Konzepte ein- setzen, wie den spinbasierten Quanten- computer, wie er beispielsweise an der Universität Basel erforscht wird. Die jungen Unternehmer bringen für diese innovativen Entwicklungen ihr Wissen ein, dass sie sich in unterschied- lichen, weltweit führenden Arbeitsgrup- pen in der Schweiz und den USA erarbei- tet haben. Durch die Kombination aus Quantenphysik, Nanowissenschaften und Ingenieurwesen sorgen sie dafür, dass aus eins und eins mehr als zwei wird. Und obwohl der Firmenname «Why Quantum» ausgesprochen wird, ist das «Warum Quantum» für das vierköpfige Team eigentlich gar keine Frage mehr. Eher wie schnell leistungsfähige Quan- tencomputer entwickelt werden und wie YQuantum seine Kunden dabei unterstüt- zen kann. Weitere Informationen: YQuantum 24 SNI INSight Juni 2025
