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Leidenschaft für Mikroskopie und Technik Markus Dürrenberger erhält die Ehrenmitgliedschaft des SNI Dr. Markus Dürrenberger wurde aufgrund seines ausserordentlichen Engagements für die Mikroskopie und den Aufbau des Nano Imaging Labs beim diesjährigen An- nual Event mit der SNI-Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Markus Dürrenberger ist aber nicht nur Experte für Mikroskope aller Art, sondern auch ein enthusiasti- scher Lehrer und hervorragender Techniker, der bereits zahlreiche Er昀椀ndungen auf den Markt gebracht hat, wie wir im Interview erfahren. Biologie war die richtige Wahl «Molekularbiologie oder keine 昀椀nanzielle Unterstützung» – so ähnlich hat sich das wohl vor mehr als 40 Jahren im Hause Dürrenberger angehört, als Markus Dürrenbergers Vater seinen Sohn dazu drängte am Biozentrum in Basel Molekularbiologie zu studieren. Markus hatte nach der Matura zunächst ein Studium in Starkstromtechnik be- gonnen, dann aber bald festgestellt, dass das nicht das Richtige für ihn war. Daraufhin schaltete sich sein Vater ein, der ein gutes Gespür für die Stärken und Neigungen seines Sohnes hatte. Denn Markus war bereits als Kind draussen mit der Lupe unterwegs gewesen und in der Schule von den Kreisläufen der Natur, von Mikroskopen und dem Leben im Wassertropfen fasziniert. «Ja, da bin ich ein bisschen zu meinem Glück gezwungen worden», lacht Markus Dürrenberger im In- terview. «Das Biostudium hat mir dann tatsächlich wahn- Markus Dürrenberger (links) bekam von SNI-Direktor Martino Poggio sinnig gut gefallen.» Vor allem Viren faszinierten ihn und im Rahmen des Annual Events dieses Jahr die SNI-Ehrenmitgliedschaft so untersuchte er in seiner Diplom- und Doktorarbeit den verliehen. Entwicklungskreislauf des Bakteriophagen T4, der das Darmbakterium Escherichia coli befällt. Sichtbar sind diese Viren nur im Elektronenmikroskop und so begann entwickelte er als Teil seiner Arbeit in der Gruppe von die Leidenschaft für diese komplexen Mikroskope, mit Prof. Dr. Eduard Kellenberger am Biozentrum einen bio- denen sich selbst kleinste und feinste Strukturen detail- kompatiblen Kunststo昀昀 – der später von der Firma Lowi genau abbilden lassen. (Deutschland) unter dem Markennamen Lowicryl auf den Markt gebracht wurde. «Das Biostudium hat mir wahnsinnig «Das war ein Glücksfall, denn zwanzig Jahre lang haben wir für unsere Forschung fünf Prozent des Umsatz gut gefallen.» von Lowicryl bekommen», erzählt Markus. «Später ha- ben wir im Maurice E. Müller Institut aus dem Kunststo昀昀 Dr. Markus Dürrenberger unter Zugabe von Knochenmehl einen Knochenzement entwickelt, der auch heute noch bei Implantationen an- gewendet wird. Und in Zahnfüllungen aus Kunststo昀昀 ist Kunststoffentwicklung war sehr erfolgreich er ebenfalls enthalten, da wir später in meiner Karriere Zur Einbettung der in昀椀zierten Bakterienzellen fehlte mit dem Zahnärztlichen Institut verschiedene Zahnfül- Markus für seine elektronenmikroskopischen Untersu- lungen daraus entwickelt haben», berichtet er weiter. chungen damals ein idealer Kunststo昀昀, der bei den Un- Karriereschritte vor Basel tersuchungsbedingungen von -100°C und unter UV-Licht Diese Entwicklungen fanden statt als Markus Dürren- polymerisiert, damit aushärtet und Schnitte erlaubt. So berger als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter des SNI INSight Dezember 2023 10

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