Gastbeitrag: Alexa Dani Masterarbeit in Groningen (NL) Mein Aufenthalt am University Medical Center Groningen (UMCG) in den Nieder- landen war eine unglaublich tolle Erfahrung – sowohl fachlich als auch für mich persönlich. Ich bin in der Forschungsgruppe von Professor Hélder Almeida Santos, Abteilung für Biomaterialien & Biomedizinische Technologie (BBT) sehr gut aufge- nommen worden und habe dort die Synthese und das Potenzial von «metal-organic framework» Nanopartikeln für biomedizinische Anwendungen näher untersucht. Dabei habe ich wertvolle chemische, materialwissenschaftliche und biologische Methoden erlernt und konnte mit meinen Betreuerinnen gemeinsam ein spannendes und noch unentdecktes Gebiet erforschen. Das Ziel meiner Masterarbeit war die Synthese von ver- schiedensten Nanopartikeln, die ein metallorganisches Gerüst besitzen (MOF NP). Diese Nanopartikel, welche aufgrund ihrer Porosität und starken Modi昀椀zierbarkeit in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen ha- ben, sollten dann an Makrophagen getestet werden. Diese wichtigen Immunzellen können je nach äusserem Stimu- lus in einen pro- oder anti-in昀氀ammatorischen Zustand wechseln. Die Beein昀氀ussung dieser sogenannten Polari- sation von aussen könnte eine innovative Therapieform bei einer gestörten Immunfunktion darstellen. Somit war das Hauptziel meiner Masterarbeit, den E昀昀ekt der MOF NP mit unterschiedlicher Zusammensetzung, Kristallini- tät und Form auf die Polarisation von Makrophagen zu testen. Ein weiteres Ziel war, diese MOF NP in au昀氀ösbare Mikronadel-P昀氀aster aus Polymeren (dMN) zu integrieren, welche als schmerzlose transdermale Darreichungsform von Arzneimitteln entwickelt werden. Dieses Projekt hat meine De昀椀nition von «medi- zinischen Nanowissenschaften» voll getro昀昀en, da es As- pekte aus der Chemie, den Materialwissenschaften und der Biologie für eine biomedizinische Anwendung kom- Schier unendliche Tulpenfelder nahe des Dollards. biniert hat und somit interdisziplinäres Denken gefordert war. Für mich war es ausserdem sehr besonders, an einem P昀氀aster, bei der ich mein Verständnis über Biomateria- bisher sehr unerforschten Projekt mitzuwirken, welches lien vertiefen konnte. Vor allem lernte ich viel über die auch für meine Betreuerinnen neu war. Dadurch konnte strengen Anforderungen, die sie für biomedizinische ich dieses wesentlich mitbeein昀氀ussen. Anwendungen erfüllen müssen. Schliesslich habe ich mit In der ersten Phase meiner Masterarbeit habe ich Zellkulturen, insbesondere Makrophagen, gearbeitet, um mich auf die Synthese und Charakterisierung der MOF die Sicherheit und Wirksamkeit meines Systems mit ei- NPs konzentriert. In Zusammenarbeit mit Expert:innen ner Reihe von Analysetechniken zu testen. wurden elektronenmikroskopische Aufnahmen erstellt Insgesamt ist es uns gelungen, MOF-Nanopartikel und die Kristallstruktur der Nanopartikel bewertet. Au- mit den von uns angestrebten physikalisch-chemischen sserdem habe ich die Grösse und die Ober昀氀ächeneigen- Eigenschaften für potenzielle biomedizinische Anwen- schaften der MOF NPs mit Hilfe von dispersionsbasierten dungen zu synthetisieren. Darüber hinaus haben wir ge- Partikelcharakterisierungsmethoden bewertet. Die zwei- zeigt, dass diese Nanopartikel in die P昀氀aster eingearbeitet te Phase umfasste die Herstellung der transdermalen werden können. SNI INSight Dezember 2024 18
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