Neue metallorganische Materialien Dr. Ajmal Roshan Unniram Parambil hat in seiner Doktorarbeit Metall-Oxo-Cluster aus Zirkonium und Hafnium untersucht. Das sind winzige Moleküle, die als Bindeglieder zwischen me- tallorganischen Gerüstverbindungen (MOFs) und Metalloxid- Nanokristallen dienen können. Ziel der Arbeit war es den Aufbau der Metall-Oxo-Cluster, die stabilisierenden Liganden und die Bildung grösserer Struk- turen besser zu verstehen. Durch Experimente und Simulatio- nen identifizierte er allgemeine Strukturtrends und zeigte, dass Phosphor-basierte Liganden die Cluster besonders stabilisieren. Zudem gelang es ihm, mithilfe amphiphiler Liganden dünne, zweidimensionale Schichten aus solchen Clustern zu bilden – potenzielle Bausteine für neue, gezielt gestaltete Materialien. Temperatursensoren für Brennstoffzellen Dr. Antonia Ruffo hat in ihrer Doktorarbeit ferromagnetische Materialien als Temperatursensoren für Polymer-Elektrolyt- Membran-Brennstoffzellen (PEMFCs) erforscht. Diese wandeln Wasserstoff effizient in Strom um und könnten vermehrt in Fahrzeugen genutzt werden. Da ihre Membran nur bei optima- ler Feuchtigkeit Protonen leitet, ist eine stabile Temperatur entscheidend: Hitze trocknet die Membran aus, Kälte verur- sacht Wasserüberschuss, was den Gasaustausch verhindert. Antonia Ruffo untersuchte verschiedene ferromagnetische Materialien im Mikro- und Nanobereich und optimierte eine Neodym-Eisen-Bor-Legierung (NdFeB) für den Einsatz in be- triebsbereiten Zellen. Mit dieser nicht-invasiven Temperatur- messung trägt ihre Arbeit zu einem besseren Verständnis der Temperaturverteilung bei und zeigt, wie neue Sensormateria- lien die Stabilität und Effizienz von PEMFCs steigern können – ein Schritt hin zu ihrer breiteren Nutzung als umweltfreund- liche Energiequelle. Nanodrähte als empfindliche Sensoren Dr. Lukas Schneider hat Magnetismus im Nanometerbereich mithilfe der Nanodraht-Magnetkraftmikroskopie untersucht. Die hochempfindlichen Sensoren messen selbst schwache Ma- gnetfelder unter 100 nm Auflösung – bei tiefsten Temperaturen bis hin zur Raumtemperatur und in starken Magnetfeldern. Seine Studien des Helimagneten Kupfer-Oxoselenit (Cu₂O₂SeO₃) sowie der Van-der-Waals-Magneten Chrom-Ger- manium-Tellurid (Cr₂Ge₂Te₆) und Europium-Germanid (EuGe₂) zeigten, dass die Magnetkraftmikroskopie mit Nano- drähten als Cantilever besonders für schwach magnetische Proben geeignet ist und das Abbilden des lokalen magnetisches Reaktionsverhalten auf der Nanoskala ermöglicht. 20 SNI INSight Dezember 2025

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