Netzwerk 3D-Struktur dank Elektronenbeugung Kooperation mit ELDICO Scientific ermöglicht Strukturaufklärung winziger Kristalle Forschende aus Basel konnten mittels Elektronenbeugung in sehr kleinen Kristallnadeln die dreidimensionale Struktur einer Verbindung aufklären, welche die Gruppe von Prof. Dr. Christof Sparr durch eine besondere chemische Synthese hergestellt hatte. Das Team nutzte dabei den Zugang zum Experience Center für Elektronendiffraktome- trie im Switzerland Innovation Park Basel Area, den das SNI seinen Mitgliedern bietet. In der modernen chemischen Forschung ist die Bestimmung der dreidimensiona- len Konfiguration neuartiger Moleküle essenziell. Die Röntgenstrukturanalyse von Einzelkristallen hat sich dabei als Me- thode der Wahl etabliert. Sind die Kris- talle allerdings zu klein, nicht rein genug oder in zu geringen Mengen vorhanden, führen röntgenstrukturanalytische Ana- lysen nicht immer zu den gewünschten Ergebnissen. Die 3D-Elektronenbeugung kann in diesen Fällen weiterhelfen – wie ein interdisziplinäres Team in einem Nano-Argovia-Projekt vor einigen Jahren nachweisen konnte. Ausgereifte Methode Damals nutzten die Forschenden ein Elektronenmikroskop für ihre Messun- gen. Inzwischen steht dank der Grün- dung des Startups ELDICO Scientific im Jahr 2019 und der kontinuierlichen Ent- wicklung eines spezialisierten 3D-Elekt- ronenbeugungsmessgeräts (3D-Elektro- nendiffraktometer) nun eine ausgereifte Methode zur Verfügung. Sie basiert dar- auf, dass Elektronen eines gebündelten Elektronenstrahls durch das Kristallgitter des zu untersuchenden Materials abge- lenkt werden und daraus ein charakteris- tisches Beugungsmuster entsteht. Dieses nutzt dann eine spezielle Software, um die Anordnungen und Abstände der Atome im Kristallgitter zu berechnen und damit zu einem dreidimensionalen Struk- turmodell des untersuchten Moleküls zu führen. Dank der Mitgliedschaft des SNI im Konsortium des Experience Centers für Elektronendiffraktometrie im Switzer- land Innovation Park Basel Area, das von ELDICO Scientific initiiert wurde, haben auch SNI-Mitglieder Zugang zu der inno- vativen Technologie – und damit zur Strukturanalyse ganz unterschiedlicher chemischer Verbindungen. Erfolg erst durch Elektronenbeugung Valeriia Hutskalova aus dem Team von Prof. Dr. Christof Sparr vom Departement Valeriia Hutskalova aus dem Team von Prof. Dr. Christof Sparr vom Departement Chemie der Uni- versität Basel hat im Rahmen ihrer Doktorarbeit die aromatische Ringöffnungs-Metathese entwi- ckelt und damit ganz neue chemische Verbindun- gen synthetisiert. (Bild: Departement Chemie, Universität Basel) 20 SNI INSight Juni 2025

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