Plasmaentladungen generieren Funken an den Probenoberflächen, die mit blossem Auge sicht- bar sind. Dies geschieht während des Beschich- tungsprozesses an zylindrischen Proben im Elektrolyt. (Bild: T. Imwinkelried, RMS Foundation (Bettlach)) Nano-Argovia-Projekt Abbaubare Implantate mit optimierten mechanischen Eigenschaften Im Nano-Argovia-Projekt NanoPed entwickeln Forschende resorbierbare metallische Implantate, die für neuro- chirurgische Operationen eingesetzt werden sollen. Die neuartigen Implan- tate sollen die Zahl der benötigten operativen Eingriffe reduzieren und da- durch den Heilungsverlauf verbessern. Abbaubare Materialien Aktuell werden in der Neurochirurgie vorwiegend nicht-resorbierbare metalli- sche Implantate verwendet, die jedoch im weiteren Heilverlauf Probleme verursa- chen können und deswegen gegebenen- falls bei einem zweiten operativen Ein- griff wieder entfernt werden müssen. Je- der weitere Eingriff birgt allerdings er- neut ein Risiko für Komplikationen und belastet sowohl die Patient:innen als auch das Gesundheitssystem. Forschende um Projektleiterin Dr. Romy Marek (Fachhochschule Nordwest- schweiz FHNW, Hochschule für Life Sci- ences) untersuchen nun in dem Nano- Argovia-Projekt NanoPed Materialien, die sich im Körper vollständig abbauen und sich für neurochirurgische Eingriffe eig- nen. Da bisher existierende resorbierbare Implantate aus Polymeren einige Nach- teile mit sich bringen, setzt das interdis- ziplinäre Team auf abbaubare Metalle aus einer Magnesium-Legierung. Der Industriepartner in dem Projekt, Kairos Medical AG, kann dazu eine Legie- rung zur Verfügung stellen, deren Festig- keit und Verformbarkeit sich an unter- schiedliche mechanische Anforderungen anpassen lässt. Dies wird durch den Ein- satz nanoskaliger Magnesium-Calcium (Mg2Ca)-Partikel erreicht. Optimierte Implantate In dem auf zwei Jahre angelegten Projekt werden die Forschenden der FHNW, AN- AXAM, Kairos Medical und dem Kantons- spital Winterthur nun untersuchen, wie Grösse und Verteilung der Mg2Ca-Partikel in der Legierung den Abbau des Materials im Körper beeinflussen. Zusätzlich analy- sieren sie eine spezielle Beschichtung, welche die Implantatoberfläche che- misch stabilisieren und dadurch das Ab- bauverhalten weiter optimieren soll. Ziel ist es, herauszufinden, welche Eigen- schaften dieser Beschichtung den Abbau verlangsamen und wie sich die Beschich- tung unter mechanischer Belastung ver- hält. Insgesamt soll das Projekt zu besseren und sichereren Implantaten für die Neu- rochirurgie führen – mit weniger Eingrif- fen und besseren Heilungsverläufen. Kooperation von: Hochschule für Life Sciences FHNW ANAXAM Kairos Medical AG (Bettlach) Kantonsspital Winterthur Weitere Informationen: Nano-Argovia-Programm Hochschule für Life Sciences FHNW ANAXAM Kairos Medical AG Kantonsspital Winterthur «Neurochirurgische Eingriffe sind für die Patient:innen oft besonders belastend. Die Ver- meidung von Zweitoperationen würde daher nicht nur das Gesundheitssystem, sondern vor allem auch die betroffenen Patient:innen entlasten. NanoPed ist ein strategisch wichtiges Projekt für uns. Es treibt die Entwicklung der nächsten Generation von metallischen resorbierbaren Implantaten voran und stärkt unsere Position massgeblich, wenn es um sichere, anpass- bare Behandlungen für Patienten geht.» Dr. Leopold Berger, Kairos Medical AG 13 SNI INSight Juni 2025

SNI Insight - 2025 Juni - Page 13 SNI Insight - 2025 Juni Page 12 Page 14