quantenmechanische Effekte oft durch Wärme oder Wechsel- wirkungen mit der Umwelt. Es ist schwer, ein makroskopisches System so sauber abzuschirmen, dass äussere Einflüsse die Quanteneffekte nicht zudecken. Das haben die drei Nobelpreisträger geschafft und damit zum ersten Mal experimentell belegt, dass auch grosse Systeme nach den Regeln der Quantenmechanik funktionieren können. Dank dieser Ergebnisse konnte dann begonnen werden, mak- roskopische Quantensysteme gezielt aufzubauen und neue Technologiefelder wie Quantencomputing, Quantensensorik oder Quantenkommunikation zu entwickeln – die auch im Netz- werk des SNI eine wichtige Rolle spielen. SNI INSight: Welche Rolle spielen die beschriebenen Er- kenntnisse in Ihrer Forschung? Andrea Hofmann: Die sogenannten Josephson-Kontakte, in denen das makroskopische Tunneln beobachtet wurde, bil- den den Grundbaustein unserer Forschung. Wir nutzen die Tatsache aus, dass die Quanten-Eigenschaften während des Tunnelns erhalten bleiben, um aus solchen Kontakten Quan- ten-Bits oder Qubits (so etwas wie Bits für den klassischen Computer, aber mit Quanteneigenschaften) zu bauen. Ein weiterer interessanter Aspekt dieser Kontakte liegt in ihrer Nicht-Linearität: während konventionelle Induktoren linear sind, können wir mit Josephson-Kontakten relativ ein- fach nichtlineare elektrische Bauteile bauen. Das ist zum Bei- spiel interessant, um hochsensible Verstärker herzustellen. Christoph Bruder hat sich früher intensiv mit Josephson-Kontakten beschäftigt. In der Forschung von Andrea Hofmann bilden diese besonde- ren Kontakte die Grundlage für ihre Forschung. 8 SNI INSight Dezember 2025
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