SNI INSight: Welchen Rat würden Sie jungen Forschenden geben, die in die MOF-Forschung einsteigen möchten? Jonathan de Roo: Der Nobelpreis wür- digt die Pionierleistungen – aber die For- schung an MOFs steht noch lange nicht am Ende. Es gibt viele fundamentale, of- fene Fragen: Welche Rolle spielen De- fekte? Sind amorphe Gerüste vielleicht besser als kristalline? Wie lässt sich die Stabilität weiter verbessern? Kurz gesagt: Es gibt noch sehr viel zu ent- decken. Für junge Forschende ist das ein spannendes Feld mit grossem Potenzial – sowohl für Grundlagenforschung als auch für Anwendungen. Weitere Informationen: Forschungsgruppe de Roo Medienmitteilung Nobelpreis Chemie 2025 Prof. Dr. Jonathan De Roo ist seit 2024 Associate Professor am Depar- tement Chemie der Universität Ba- sel. Er hat an der Universität Gent Chemie studiert und über die Ober- flächenchemie von Metall-Oxid-Na- nokristallen promoviert. Als Post- doktorand an der Columbia Univer- sity (USA) hat er Kristallisationsme- chanismen und massgeschneiderte Liganden erforscht. Diese For- schung hat er in Basel fortgeführt, als er dort 2019 eine Assistenzpro- fessur mit Tenure-Track antrat und begann seine eigene Forschungs- gruppe «Nano-materialien für die Gesellschaft» aufzubauen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung und Oberflächenchemie von Nanomate- rialien, insbesondere von Metall- Oxid-Clustern und Nanokristallen, mit Anwendungen in Katalyse und Umweltsanierung. Verschiedene MOFs und ihre Anwendungen (Image: © Johan Jarnestad/The Royal Swedish Academy of Sciences) Jonathan de Roo 6 SNI INSight Dezember 2025

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