Netzwerk YQuantum – Why Quantum? Ein neuer Partner im Netzwerk YQuantum ist ein neues Startup im SNI-Netzwerk, das seit Januar 2025 im Park Innovaare in Villigen ansässig ist. Das vierköpfige Team des jungen Unternehmens stellt innovative, miniaturisierte und ska- lierbare Hardware für Quantencomputer her und ist bereits dabei seine ersten Produkte an verschiedene Kunden auszuliefern. Wir haben mit dem CEO von YQuantum, Dr. Christian Jünger, gespro- chen, um ein bisschen mehr über YQuantum zu erfahren. Die erste Idee zur Gründung von YQuan- tum entstand vor etwa einem Jahr. Da- mals arbeiteten Dr. Christian Jünger und Dr. Johannes Herrmann bei QuantrolOx, einer Firma, die die Automatisierung von Quantencomputern vorantreibt. Die bei- den jungen Wissenschaftler hatten viel Kontakt mit Herstellern von Hardware im Bereich Quantencomputing und stellten fest, dass es bei der Integration von Hoch- frequenzbauteilen und Quantenobjekten einige Lücken auf der Hardwareseite gibt. «Wir verfügen beide über recht um- fangreiches, komplementäres Wissen», erläutert Christian Jünger. «Johannes hat durch seine Doktorarbeit und seinen Post- doc in den Bereichen Hochfrequenztech- nik und Quantenengineering an der ETH Zürich viel Erfahrung. Und auch ich habe mich im Rahmen meines Postdocs an der University of California, Berkeley (Kalifor- nien, USA) intensiv mit supraleitenden Qubits beschäftigt. So sind wir mehr und mehr zu dem Schluss gekommen, dass wir unser gemeinsames Wissen nutzen soll- ten, um bessere Hardware-Komponenten zu entwickeln und damit andere For- schende und Unternehmen bei der Wei- terentwicklung des Quantencomputing zu unterstützen.» Als dritten Gründer hol- ten die beiden noch Christian Jüngers Doktorvater Prof. em. Dr. Christian Schö- nenberger, langjähriger SNI-Direktor und ehemaliger Leiter der Quanten- und Na- noelektronikgruppe am Department Phy- sik der Universität Basel, ins Boot. Ver- stärkt wird das Team zudem durch Dr. Deepankar Sarmah, der als Spezialist für Nanofabrikation und Tieftemperatur- Quantentransportmessungen ebenfalls von der Universität Basel kommt. Gute Startbedingungen Im Park Innovaare im Kanton Aargau fin- det das junge Startup der Universität Ba- sel ideale Ausgangsbedingungen für ei- nen erfolgreichen Start. Die Nähe zu ver- schiedenen Kooperationspartnern am Paul Scherrer Institut und der Universität Basel sowie exzellent ausgestattete neue Reinräume bieten beste Voraussetzun- gen, um schnell wertvolle Produkte tes- ten und anbieten zu können. Eine For- schungspartnerschaft mit der University of California, Berkeley ermöglicht dem Startup der Universität Basel auch inter- national mit führenden Wissenschaftler- teams im Bereich Quantencomputing Prototypen zu entwickeln. Erforderliche Miniaturisierung Ganz konkret beschäftigen sich die Wis- senschaftler mit der Miniaturisierung verschiedener Bauteile, die in einem Quantencomputer benötigt werden. So haben Jünger und Herrmann beispiels- weise gerade ein Patent für einen integ- rierten Infrarotfilter angemeldet. Derar- tige Filter sind notwendig, da Quanten- bits (Qubits) – die extrem empfindlichen, kleinsten Einheiten eines Quantencom- puter – vor Störungen aus der Umgebung geschützt werden müssen. Der von YQuantum entwickelte Filter sorgt dafür, dass Störungen in Form von elektromag- netischem Rauschen, thermischen Ein- flüssen oder durch einzelne Photonen gedämpft werden und die Qubits ihre Quantenzustände behalten. Im Gegen- satz zu bereits existierenden Filtern ist der von YQuantum entwickelte deutlich kleiner – was wichtig ist, damit in Zu- kunft eine grössere Zahl von Qubits rea- lisiert werden kann. «Für die meisten Konzepte eines Quantencomputers braucht es sehr nied- rige Temperaturen nahe des absoluten Nullpunkts, die in einem Kryostaten er- reicht werden», erklärt Christian Jünger. «Für jeden Chip mit Qubits werden in 22 SNI INSight Juni 2025
