Netzwerk Fördermittel für SNI-Mitglieder Auch in den vergangenen Monaten haben Forschende aus dem SNI-Netzwerk neue Fördermittel erhalten. Wir führen hier einige der genehmigten Projekte auf, um generell darüber zu informieren auf welchen Gebieten unsere Mitglieder aktiv sind und so den interdisziplinären Austausch zwischen verschiedenen Forschungs- gruppen anzuregen. Photochemie im Fokus Die Gruppe von Prof. Dr. Oliver Wenger (Departement Chemie, Universität Basel) hat im April 2025 ein neues SNF-Projekt über Photochemie gestartet, das auf vier Jahre ausgelegt ist. Das Projekt beschäftigt sich mit zentralen Fragen der Photoche- mie, insbesondere mit schwer verständli- chen Reaktionsmechanismen und der ge- zielten Steuerung photochemischer Pro- zesse. Ziel ist es, die elementaren Schritte von der Lichtaufnahme bis zur Produkt- bildung besser zu verstehen und mit den Erkenntnissen die Entwicklung effizien- ter, gezielt steuerbarer photochemischer Reaktionen zu ermöglichen. Schneller und effizienter zum Produkt Das Team von Prof. Dr. Konrad Tiefenba- cher (Departement Chemie, Universität Basel) hat Anfang des Jahres ein Spark- Projekt begonnen, um bestimmte chemi- sche Reaktionen (Polyen-Zyklisierungen) zu vereinfachen. Bisher sind dabei meh- rere aufwändige Schritte notwendig, die schliesslich zur Bildung methylierter ringförmiger Moleküle führen. Das Team möchte nun mithilfe eines Methylkatio- nen-Donators die Polyen-Zyklisierung in einem einzigen Schritt möglich machen. Die Forschenden gehen davon aus, dass diese bisher noch nicht realisierte Reak- tion ein grosses Innovationspotenzial be- sitzt und einen effizienten Zugang zu be- kannten und neuen Duftstoffen aus ein- fachen Ausgangsstoffen eröffnet. Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei Herzkrankheiten Ende letzten Jahres haben Prof. Dr. Anna Marsano (Department Biomedizin, Uni- versität Basel) und Dr. Karin Wildi (Uni- versitätsspital Basel) ein Forschungspro- jekt gestartet mit dem Ziel, die Diagnose von Herzkrankheiten unter Berücksich- tigung geschlechtsspezifischer Unter- schiede zu verbessern. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkte, sind die häufigste Todesur- sache sowohl bei Frauen als auch bei Män- nern. Allerdings treten sie bei Frauen in der Regel später im Leben auf. Die Anwen- dung identischer diagnostischer Schwel- lenwerte – basierend auf spezifischen Herz-Biomarkern – für beide Geschlech- ter kann bei Frauen zu einer verzögerten Erkennung und Behandlung führen. Im Rahmen dieses auf vier Jahre an- gelegten Projekts untersucht das For- schungsteam wie Geschlecht, Hormone (wie Östrogen) und weitere Faktoren die Herz-Biomarker und Zellschädigungen beeinflussen. Dazu analysieren die For- schenden Patientendaten und setzen fort- schrittliche Zellmodelle im Labor ein, die biologische Unterschiede zwischen Män- nern und Frauen (vor und nach der Me- nopause) simulieren. Quantenverschränkung zwischen räumlich getrennten ultrakalten Atomwolken Die Gruppe von Prof. Dr. Philipp Treutlein (Departement Physik, Universität Basel) wird im Rahmen eines neuen SNF-Pro- jekts ab Oktober 2025 untersuchen, wie sich Quantenverschränkung zwischen mehreren räumlich getrennten ultrakal- ten Atomwolken erzeugen lässt. Dazu fangen die Forscher zunächst ultrakalte Rubidium-Atome in einer Magnetfalle auf einem Mikrochip. Kontrollierte Kollisio- nen erzeugen dann Verschränkung zwi- schen den mehr als tausend Atomen in der Wolke. Anschliessend trennen die Forscher das Ensemble in mehrere Wol- ken an verschiedenen Orten im Raum, die einzeln kontrolliert und detektiert werden können. Diese Systeme eröffnen neue Möglichkeiten für die Untersu- chung der Grundlagen der Quantenphy- sik und für Anwendungen in der Abbil- dung elektromagnetischer Felder. Nanoporen zur Diagnose von Infektionskrankheiten Dr. Maurizio Gullo (Hochschule für Life Sciences, FHNW) ist mit einigen anderen Partnern an dem neuen grenzüberschrei- 26 SNI INSight Juni 2025

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