1 µm Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer Mit Enzymen gegen Plastikmüll PET-Folie, die von enzymbasierten Nanokatalysa- Im Nano-Argovia-Projekt NANOdePET arbeiten Forschende an toren abgebaut wird, die an der FHNW im Rah- einer verbesserten Abbau-Methode für Polyethylenterephthalat men des Projekts NANOdePET entwickelt wur- den. (Bild: FHNW) (PET). PET ist mit einer weltweiten Produktion von über 55 Millionen Tonnen pro Jahr einer der häufigsten Kunststoffe und daher ein Hauptbestandteil von Plastikmüll. Auch heute exis- tieren bereits Recylingmethoden für PET. Jedoch verschlechtert «Diese vom SNI finanziell sich die Qualität mit jedem Recyclingdurchgang. unterstützte Zusammenarbeit Bei ihrem Ansatz nutzen die Forschenden im NANOdePET-Pro- mit der FHNW bietet INOFEA jekt Enzyme (Esterhydrolasen), die PET aufspalten können. Mit die Möglichkeit, sein Portfolio nanotechnologischen Methoden immobilisieren sie diese auf an nanotechnologischen einem Siliziumdioxidkern und stabilisieren sie mithilfe von Enzymen zu erweitern und sogenannten künstlichen Chaperonen. So erzielen die For- Umweltprobleme durch die schenden eine bessere Stabilität und höhere Umsetzungsraten Bereitstellung einer nachhalti­ als dies bei gelösten Enzymen der Fall ist. In der Anwendung gen Lösung für Kunststoff­ schützt dann noch eine anorganisch-organische Hybridhülle abfälle anzugehen. Wir erwar­ von kontrollierter Dicke die eingesetzten Enzyme vor äusseren ten durch das Projekt einen Einflüssen, erlaubt aber die enzymatische Aufspaltung von PET. Wettbewerbsvorteil zu Im ersten Projektjahr hat das interdisziplinäre Team verschie- erlangen und die Marktnach­ dene Esterhydrolasen ausgewählt und deren PET-Abbauaktivität frage nach umweltfreundlichen anhand verschiedener PET-Materialien geprüft. Die Forschen- Produkten zu decken.» den haben die Bedingungen für einen efÏzienten Abbau opti- Dr. Rita Correro, INOFEA AG miert und werden nun die von ihnen entwickelte Methode mit aktuell angewendeten Recyclingmethoden vergleichen und die Eignung im industriellen Massstab untersuchen. Kooperation von: Hochschule für Life Sciences FHNW, Hochschule für Technik und Umwelt FHNW // INOFEA AG (Muttenz, BL) Projektbeschreibung: https://bit.ly/4h8VSss SNI-Jahresbericht 2024 39

Jahresbericht 2024 - Swiss Nanoscience Institute - Page 39 Jahresbericht 2024 - Swiss Nanoscience Institute Page 38 Page 40