Das Team des NI Labs hat die neue Beschichtung nalen Hersteller für Oberflächentechnik, war es nun wichtig zu (links: Aufsicht) mithilfe eines Ionenstrahls in La- klären, wie robust diese neuen Beschichtungen auch unter Be- mellen geschnitten und diese mithilfe eines Trans- lastung sind. missions-Elektronenmikroskops untersucht (rechts: Schnitt durch die Beschichtung). Mithilfe Die materialwissenschaftlichen Untersuchungen des NI Labs der Energiedispersiven Röntgenanalyse (EDX) führten zur Identifikation der Kristallstruktur der zwei wichtigs- konnten die Forschenden dann die unterschiedli- ten Phasen (alpha-Al O und m-ZrO ). Weitere Untersuchungen chen Komponenten identifizieren. (Bild: Nano 2 3 2 Imaging Lab, SNI, Universität Basel) an der Hochschule für Life Sciences FHNW durch Professor Dr. Michael de Wild zeigten dann, dass die 400 Mikrometer dicke Beschichtung sehr widerstandsfähig ist und auch bei Tests mit Kratzbelastung intakt bleibt. Dies macht sie besonders interes- sant für Anwendungen, die mit einer hohen Abnutzung verbun- den sind – wie dies bei medizinischen Geräten der Fall ist. In einer Zusammenarbeit mit Professor Dr. Martin Kuentz von der Hochschule für Life Sciences FHNW leistete das Nano Imaging Lab einen Beitrag zur Arzneimittelentwicklung. Es ging in dem Projekt um pharmazeutische Formulierungen, die im amorphen (glasartigen) Zustand schwer stabil zu halten sind. Das Ziel war, eine rechnerische Strategie zu designen, um passende Zusatzstoffe für die Stabilisierung auszuwählen, bevor das Medi- kament tatsächlich entwickelt wird. Bei der experimentellen Analyse der Vorhersagen testeten die Forschenden zwei Wirkstoffe, die zusammen mit einem Po- lymer und zwei Zusatzstoffen (dl-Äpfelsäure und l-Weinsäure) mittels der sogenannten Heissschmelzextrusion in eine längliche Form gepresst und anschliessend gelagert wurden. Das Team des NI Labs untersuchte mithilfe von Laser- und Rasterkraftmikros- kopen die Oberflächen der verschiedenen Produkte und ermög- lichte damit eine fundierte Bewertung der besten Wirkstoff-Po- lymer-Mischungen in Bezug auf die Stabilität und Haltbarkeit. Seit Jahren engagiert sich das NI Lab bereits bei trinationalen Projekten rund um nachhaltigen Weinbau. Im Rahmen des 2023 gestarteten Projekts «WiVitis» untersuchten die Basler Forschen- den im Jahr 2024 die Oberflächenbeschaffenheit und die Struktur der aufliegenden Wachse von Beeren bestimmter pilzwider- standsfähiger Rebsorten. Diese Analysen sollen zur Entwicklung von Konzepten beitragen, die Weinbaubetriebe dabei unterstüt- zen, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. 52 SNI-Jahresbericht 2024
